Das
älteste Bauwerk der Gemeinde ist nach den Resten der einstigen Burg Pernegg
wohl mit Sicherheit die Pfarrkirche oder Maximiliankirche
auf dem Kirchkogel in Kirchdorf. Die Herren
von Traföss waren nicht nur bestrebt, die Wälder zu roden, sondern sie sorgten
auch für die Ausbreitung des Christentums. Sie ließen im 12. Jahrhundert die Pfarrkirche erbauen und weihten sie dem hl.
Maximilian, der um 300 in Cilli sein Leben für Christus einsetzte. Als diese
ältesten Bauteile der heutigen Pfarrkirche entstanden, wurde im
romanischen Stil gebaut (dicke, niedrige Mauern, Rundbogen bei Fenster
und Türen, Türme mit Rhombendächern).<o:p></o:p>
Einzelne
Bauteile dieses ersten Gotteshauses sind noch erhalten und an der Westseite
leicht erkennbar. Um 1130 ist die
Kirche bereits in einer Urkunde
genannt; es hatte nämlich der Edle Thlemo von Trevesse (Traföß) sein Gut
in Asprantisdorf (Kirchdorf) der
Maximiliankirche geschenkt. In der Zeit der
Frühgotik (etwa um 1250) wurde der Turm
erbaut. Er war anfangs mit der Kirche nicht verbunden und diente als
Beobachtungs- und Wachturm. Die Wächter hatten Sichtverbindung mit den Wächtern
des Wachturms der Burg und verständigten sich mit optischen Signalen. <o:p></o:p>
Durch
die Taufe wurden die Heiden zu
Kindern Gottes und Mitgliedern der Kirche. Allerdings genügte es damals nicht,
daß der Täufling wie heutzutage am Kopf ein wenig Wasser benetzt wurde, sondern
es mußte der ganze Körper in Wasser getaucht werden. Es war also ein großes
Becken notwendig, um dieses Sakrament empfangen zu können. Auch in der
Pfarrkirche gab es ein solches
Taufbecken mit darüberliegender Kapelle. Später, als das Taufbecken nicht
mehr gebraucht wurde, machte man ein Beinhaus
(Karner) daraus. Ausgegrabene Totenschädel und Knochen wurden mehr oder
weniger kunstvoll verziert, mit Geburts- und Sterbedatum versehen auf Stellagen
in diesem Karner aufbewahrt. Dieser interessante Rundbau (Karner), der auch
einen Altar hatte, begann im 16. Jahrhundert zu verfallen. Um 1700 war er bereits eine Ruine.
Erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erregte der zu den
wertvollsten Denkmälern des Landes gehörige Karner die Aufmerksamkeit der
Kunstsachverständigen. Nun war es leider zu spät; an eine Instandsetzung war
nicht mehr zu denken. Im Jahre 1883
wurde der Abbruch angeordnet. Um 1400 wurde die Kirche vergrößert und mit dem freistehenden Turm verbunden. Der
romanische Bau wurde im neuen Stil der Gotik umgestaltet.<o:p></o:p>
Die
flache Holzdecke, ein charakteristisches Merkmal der frühen romanischen
Kirchen, mußte dem jetzt noch vorhandenen gotischen
Gewölbe Platz machen, Die hohen, dünnen Wände, außen mit Stützpfeilern,
wurden innen mit Fresken (Malerei
auf nassem Verputz) ausgestattet. Diese gotischen Fresken, dem
Religionsunterricht als Anschauung dienend, wurden später übertüncht und deshalb jahrhundertelang versteckt. - Einige von
ihnen wurden in jüngster Vergangenheit anläßlich einer Renovierung wieder
freigelegt. Von den Einrichtungsgegenständen der Kirche ist außer einigen
Statuen nichts mehr erhalten. Es ist vermerkt, daß der mittelalterliche Hochaltar
um 1670 durch einen neuen ersetzt wurde. Der jetzige barocke Hochaltar stammt aus der Zeit von 1775.<o:p></o:p>
Kirchdorf - Pernegg gehörte bis ungefähr 1200 zur Urpfarre St. Michael ob Leoben, dann zur
Pfarre Bruck/Mur (St. Ruprecht) und wurde um 1350 ein selbständiger
Seelsorgebezirk, zu dem Breitenau gehörte. Im Jahre 1785 sollte die Pfarre
von der Maximiliankirche in die Frauenkirche verlegt werden. Ein heftiger
Protest der Kirchdorfer verhinderte jedoch dieses Vorhaben, das später nie mehr
in Erwägung gezogen wurde.<o:p></o:p>
8132 Pernegg an der Mur
+43386251960
pernegg@graz-seckau.at
https://www.katholische-kirche-steiermark.at/goto/instvisitenkarte/1299/Pfarre_Pernegg