Die Kirche Heiligenstatt wurde um 1400 im gotischen Stil erbaut. Anlass und Grund für den Bau der Kirche war ein Hostienfund. Über dieses Wunder berichtet ein Fresko im Deckengewölbe und ein Text an der Kirchenwand:
„Der Ursprung und die Ursache, dieses Gotteshaus in Heiligenstatt zu erbauen und es so zu benennen ist dies: als man das Jahr 1400 schrieb, war in diesem Revier nur Wald, durch den eine Frau wanderte, und an dem Ort, an dem der Hochaltar steht, eine große Hostie fand. Sie berührte aus Ehrfurcht die Hostie nicht, sondern deckte sie mit ihrem Hut zu und meldete ihren Fund dem edlen und strengen Ritter Hans Kuchler, Schloßherr von Friedburg. Er eilte herbei, um einen Lokalaugenschein vorzunehmen. Dann schickte er einen Boten in das Kapitelstift Mattighofen mit der Bitte um eine kirchliche Weisung. Die Geistlichkeit von Mattighofen kam, um die heilige Hostie aufzulesen und in einem Tabernakel ehrfurchtsvoll beizusetzen. Siehe, man konnte die heilige Hostie nicht aufheben. Alle Anwesenden staunten über den Vorfall und vermuteten, der eucharistische Gott wolle hier eine heilige Stätte seiner gnadenreichen Gegenwart, eine heilige Stätte des Lobes, der Anbetung und Huldigung. Man gelobte, eine Kirche zu Ehren des Allerheiligsten Altarsakramentes zu erbauen.
Nach proklamiertem Gelübde ließ dich die heilige Hostie auflesen und wurde, nach einer feierlichen Prozession, im Hochaltar der später erbauten Kirche verwahrt, wo sie sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts noch unangezweifelt und unverwest vorfand. Die heilige Hostie vom Jahre 1400 ist jetzt in der Kirche nicht mehr vorhanden.
Ein weiteres Wunder war 1434:
Der edle und strenge Ritter Hans Kuchler, Schloßherr von Friedburg, hat 1434 einen „Span“ vom heiligen Kreuz, an welchem der Welterlöser JESUS CHRISTUS gelitten hat und gestorben ist, in das Gotteshaus von Heiligenstatt gebracht. Er wollte dem hochwürdigen Kapitel zu Mattighofen einen Teil des Spanes überlassen, aber bei der Teilung ist das helle Blut herausgeflossen. Alle Anwesenden erschraken über dieses Wunder und beschlossen, den ungeteilten Kreuzpartikel nach offensichtlichen Willen Gottes in der neuerbauten Kirche zu belassen.
So entstand eine berühmte Wallfahrt in Heiligenstatt. Man wallfahrtete zum Kostbaren Blut (1.7.), zu Christus in der Rast, zur Seligsten Jungfrau Maria, und zum hl. Leonhard (6.11.)
1730 wurde die Kirche barockisiert und erhielt ihr heutiges prächtiges aussehen. Eine weitere Renovierungszeit war 1929/30. Damals kam alles Gold in die Kirche. Die Kosten dieser Renovierung wurden unterschätzt und die Kirche kam in große finanzielle Schwierigkeiten. Aus diesem Grund musste land- und forstwirtschaftlicher Grund, das Benefiziatenhaus und das Mesnerhaus verkauft werden. Ebenso ein Perlenmeßkleid der Kuchler aus der Gründerzeit.
Mit vier Glocken erklingt das Geläute von Heiligenstatt: Die Marienglocke mit 1180 kg 1514 von Wolfgang Rot in Braunau gegossen. Die Zügenglocke mit 190 kg 1472 von Meister Jorg in Salzburg gegossen. Die Sakramentglocke mit 400 kg und der Heiligenblutglocke mit 280 kg beide 1967 in St.Florian gegossen.
Die einst berühmten Wallfahrten sind in Vergessenheit versunken. Heute werden in Heiligenstatt regelmäßig Gottesdienste gefeiert. Alle großen Pfarrfeste werden in Heiligenstatt gehalten.
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